Die folgenden bisherigen Trends bleiben auch künftig aktuell:

1. Effizienz: Die Kunden werden weiterhin Effizienz von ihren Anbietern einfordern.

2. New Law: Die alternativen Rechtsdienstleister werden weiter auf dem Vormarsch sein und sich zunehmend konsolidieren und professionalisieren. Hierzu gehören auch Angebote über Plattformen. Bisherige Anbieter (Kanzleien und Rechtsabteilungen) werden deren Integration in die eigene Wertschöpfungskette prüfen müssen.

3. Stagnierendes Wachstum von Rechtsabteilungen: Als erste Folge dieser zwei Trends könnte das Wachstum von Rechtsabteilungen gebremst werden.

4. Herausforderungen an die Beschaffung steigen: Als weitere Folge davon wird der Einkauf von Rechtsdienstleistungen anspruchsvoller werden. Das gilt sowohl auf Kunden- als auch auf Lieferantenseite.

5. Beschaffungsabteilungen werden selbstverständlich(er): Die Akzeptanz von Procurement steigt immer mehr; es bleibt nur noch die Aufgabenverteilung mit Legal zu regeln.

6. Angepasste Geschäftsmodelle: Die vorgenannten Veränderungen wird künftig jeder Rechtsdienstleister berücksichtigen müssen. Es gibt keine einheitliche Lösung für alle, diese hängt von jedem Einzelfall ab. Klar ist aber eines: Der Verkauf von Rechtswissen allein wird als USP nicht mehr reichen.

 

Neben diesen aktuellen Trends im Rechtsmarkt sehe ich fürs kommende Jahr weitere Herausforderungen, die Umwälzungen im Rechtsmarkt vorantreiben werden:

7. Neue Services und Produkte: Kosten können nur bis zu einem bestimmten Grad optimiert werden (z.B. günstigerer Büroraum, Abbau von Personal). Ist der Sockel erreicht, muss die Ertragsseite gestärkt werden. Das erfolgt durch das Angebot neuer Services und neu auch von Produkten einerseits und durch ein angepasstes Geschäftsmodell andererseits.

8. Digitalisierung: Rechtsdienstleister werden vermehrt prüfen, in welchen Bereichen die verfügbare technische Unterstützung einsetzbar und hilfreich ist.

9. Marktöffnung: Der Rechtsmarkt lässt weitere Anbieter zu und begrüsst sie vielmehr sogar unter dem Aspekt des verbesserten Zugangs zum Recht.

10. Leadership und Soft Skills: Der (neue) USP von Rechtsdienstleistern wird sich bei den nicht-juristischen Fähigkeiten und Kompetenzen abzeichnen. Dazu gehören zum Beispiel ein überzeugender Auftritt, eine klare und verständliche Kommunikation gegenüber Kunden und Mitarbeitenden sowie eine überzeugende Führungs- und Verhandlungskompetenz.

 

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass ein weiteres spannendes Jahr ansteht und wir alle gespannt sein dürfen, wie sich der Rechtsmarkt weiter verändern wird.

Wollen Sie sich noch vertieft mit den Trends 2020 auseinandersetzen? Dann lesen Sie meinen kürzlich veröffentlichten Artikel im AnwaltSpiegel vom 8.1.2020.

 

Über die Autorin / den Autor

1 Bruno Mascello UNI SG PORTRAIT 0112222287 INTERNET

Prof. Dr. Bruno Mascello Academic Director Law & Management

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