Der Weg von Sabine Keller-Busse, Group Head Human Resources zum Gipfel im Bankwesen regte Christina Poothullil dazu an, erneut darüber nachzudenken, welchen Gipfel sie anpeilen könnte. Warum, erzählt sie uns hier.
Ich habe nie eine Karriere im Bankwesen angestrebt. Tatsächlich bin ich nach einem kurzen Zwischenhalt in der Pharmabranche da hineingestolpert. Und nun bin ich bereits seit drei Jahren bei UBS. Obwohl der Bankensektor den Ruf hat, stark von Männern dominiert zu sein, habe ich in dieser kurzen Zeit bereits festgestellt, dass man als ehrgeizige Frau durchaus in diesem Sektor arbeiten kann. Dies wurde mir auch vor Kurzem wieder bewusst, als Sabine beim Event Women’s Perspectives on Leadership and Career Advancement (Frauen über Leadership und Karriereförderung) für ihre Alma Mater, die Universität St. Gallen (HSG), das Wort ergriff.
Ihr Rat? Freunden dich damit an, die Komfortzone zu verlassen. «Das Leben läuft nicht immer wie geplant», erklärte sie. «Wir müssen offen sein und die Möglichkeiten nutzen, die sich uns bieten.»
Ein inspirierender Werdegang
Sabines beruflicher Werdegang ist sehr inspirierend: Partner bei McKinsey and Company, erste Regionenleiterin bei Credit Suisse Switzerland und nun Mitglied der Konzernleitung von UBS. Was mich aber am meisten beeindruckte, war ein Ereignis am Anfang ihrer Karriere. Nachdem ihr Vater verstorben war, musste Sabine das Familienunternehmen übernehmen, während sie ihr HSG-Studium abschloss. Sie organisierte schliesslich ein Management-Buyout des Unternehmens, um die Zukunft der Arbeitnehmer, die den Grossteil ihres Lebens im Betrieb verbracht hatten, zu sichern. Schon damals hegte sie eine grosse Leidenschaft für Menschen, und heute stellt sie dies Tag für Tag unter Beweis.
Die Unternehmenskultur wird immer wichtiger
Aufgrund ihrer Erfahrung in anderen Sektoren war es interessant, von den Veränderungen zu hören, die Sabine vor allem in den Jahren seit der Finanzkrise erlebte. Die Unternehmenskultur habe an Bedeutung gewonnen, sagte sie, genauso wie die Gender Diversity und die Nutzung der Fachkompetenzen und Erfahrungen von Frauen. Auf die Frage nach der Situation in unserem Unternehmen erwähnte sie Programme wie UBS Career Comeback, das Frauen nach einer Auszeit den Weg zurück ins Berufsleben ebnet.
Vorurteile bezwingen
Sabine wurde in ihrer Karriere selbst mit einigen sehr klischeehaften geschlechtsspezifischen Vorurteilen konfrontiert («Man traf Entscheidungen über meine Entwicklung aufgrund von Annahmen über meine Ambitionen»), liess sich jedoch nicht beeindrucken. Sie betonte, wie wichtig es sei, seine Meinung zu äussern und Dinge, mit denen man nicht einverstanden ist, infrage zu stellen. Hierbei müsse man immer seinem wahren Ich treu bleiben. Sie erklärte, dass UBS viel in die Schulung zu unbewussten Vorurteilen investiere, um vorgefasste Meinungen, die wir alle in der einen oder anderen Form haben, zu bekämpfen.
Familie und Karriere? Das geht!
Erreichen, was man will, bedeutet letztlich entscheiden, was man will, erklärte Sabine, als sie vom Gleichgewicht sprach, das sie erfolgreich zwischen ihrer erfüllenden Karriere und der wertvollen Zeit mit ihrer Familie schafft. Das war ein sehr inspirierender Schlussgedanke. Denn auch wenn ich vielleicht einen anderen Karriereweg einschlage, erscheinen meine Ziele erreichbarer, da ich weiss, was alles möglich ist.
Meine drei wichtigsten Erkenntnisse
- Spreche mit deinem Linienvorgesetzten über deine Karriereziele.
- Konzentriere dich auf deine Stärken und nicht auf deine Schwächen.
- Gerade die Herausforderungen, die anfangs beängstigend sind, werden letztendlich zu den entscheidenden Momenten unserer Karriere.
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