Denkt man an eine Karriere in der Schweiz, so wird dies meist mit der Finanzbranche assoziiert. Dies ist keine Überraschung, denn die Schweiz gilt als führender Finanzplatz, was sich an der Dichte von Banken und sonstigen Finanzdienstleistern im Lande zeigt. Doch die Schweiz bietet zahlreiche weitere berufliche Möglichkeiten für MBA-Abgänger.

Von Pharmakonzernen über Tourismus gestaltet sich die Schweizer Wirtschaft diversifiziert und vielfältig. In der Schweiz sind viele Fortune 500 Unternehmungen angesiedelt, welche ihren Mitarbeitern die Möglichkeit für vielfältige Karrieren bieten.

Für Studierende des MBA-Programms der Universität St.Gallen, bietet die Schweizer Wirtschaft unzählige potentielle Arbeitgeber, wie die Kosmetikfirma Estée Lauder, das Reisehandelsunternehmen Dufry oder das global tätige Auktionshaus Cristie`s.

Gemäss eines Berichts über die Beschäftigung der Abgänger des Vollzeit MBA-Programmes der Universität St.Gallen aus dem Jahr 2018, verbleiben 70% der Studierenden nach ihrem Abschluss in der Schweiz. 78.9% aller Alumni verfolgen Karrieren ausserhalb des Finanzsektors, beispielsweise in Non-Profit-, Transport-, oder Immobilienunternehmen.

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St.Gallen

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Die Schweiz präsentiert sich als kleines und vielfältiges Land, mit einer hohen Dichte an Top-Unternehmen. Bereits während des MBA-Studiums boten sich für Yanan Yu zahlreiche Möglichkeiten Kontakte zu Unternehme zu knüpfen, die ihren Hauptsitz in Schweizer Städten wie Zürich haben.

Bevor Yanan aus China in die Schweiz gezogen war, arbeitete sie im Bereich der Unternehmenskommunikation für die Braunswickgruppe und im Finanzbereich bei KPMG.

«Wenn man im Ausland Fuss fassen will, bietet der Ausbildungsweg einen guten Einstieg dafür», sagt sie und fügt hinzu, dass der Gedanke eines MBA-Studiums schon lange in ihrem Hinterkopf gewesen sei.

Vom guten Ruf der Universität St.Gallen (Platz vier im Ranking der besten europäischen Business Schools) angezogen , konnte sie diesen Mehrwert zu Nutze machen und in einen Job in einem Reisehandelsunternehmen einsteigen.

«Zunächst ging es darum herauszufinden, wo meine Interessen liegen. Dazu brauchte es viel Selbstreflexion, was ich wirklich erreichen will und worin meine Passion liegt,» sagt sie.

In der Hoffnung im Retail und Marketing arbeiten zu können, war Dufry, einer der führenden Reisehandelsunternehmen mit 2`300 Duty Free Läden in Flughäfen, Kreuzfahrtschiffen, Häfen und Bahnhöfen, sowie in Städten mit vielen Touristen in 65 Ländern, immer schon auf Yanans Radar. Im Rahmen des MBA Programms der Universität St.Gallen, nahm sie an einem drei monatigen Marketing Projekt für Durfy Switzerland in Zürich teil. Nach dessen Abschluss, wurde ihr eine Vollzeitstelle im Marketing angeboten und so nahm sie ihre Arbeit nach Beendigung ihres Studiums auf.

Das Vollzeit MBA-Programm der Universität St.Gallen ermöglicht seinen Studierenden, Unternehmen auf dem Campus im Rahmen von Vorstellungs- und Networking-Events kennen zu lernen. Auch abseits des Campus durch Unternehmensbesuche vor Ort an ihren Standorten, treten Studierende mit Unternehmen in Kontakt. Der dadurch entstandene Zugang zu Arbeitgebern ist für die spätere Jobsuche von grossem Vorteil.

Vielfältige Möglichkeiten

Yanan ist nicht die einzige St.Gallen MBA Studentin, welche eine erfolgreiche Karriere in einem Sektor ausserhalb der Finanzbranche verfolgt. Ilona Gnoni Dall studierte früher Kunstgeschichte und erlangte sogar einen Doktortitel in diesem Bereich.

«Kunst war immer schon meine Passion, aber gleichzeitig war ich von den wirtschaftlichen Marktmechanismen sehr fasziniert», erklärt sie den Grund für ihr MBA Studium. Durch dieses konnte Ilona a ihren Geschäftssinn und ihre Führungskenntnisse erheblich weiterentwickeln. Das MBA-Programm in St. Gallen legt einen Schwerpunkt auf die berufliche Weiterentwicklung, wobei Leadership Development Kurse als Kernmodule dienen.

Kursarbeiten zu Themen wie Teamdynamik und persönliche Belastbarkeit ermutigen die Studenten, ihr Selbstbewusstsein und ihre zwischenmenschlichen Fähigkeiten auf sämtlichen Ebenen einer Organisation zu verbessern.

«Kurz nach meinem Abschluss in St. Gallen wurde ich zum General Manager bei Christie’s in Zürich befördert», erklärt Ilona. Christie’s ist ein Auktionshaus mit Präsenz in 46 Ländern, welches sich nicht nur auf Kunst, sondern auch auf Wein, Uhren, Schmuck und andere Sammlerstücke spezialisiert hat. Die Schweiz ist ein wichtiger Markt für Verkäufer und Sammler. Zwei der zehn weltweiten Verkaufsräume von Christie`s befinden sich in Zürich und Genf.

Jevgenija Glazunova kam aus Lettland mit einem Marketinghintergrund nach St. Gallen, nachdem sie zuvor für Unilever und eBay gearbeitet hatte.

Jevgenija Glazunova

Jevgenija Glazunova

Jevgenija absolvierte ihren MBA in einem Teilzeitstudium, damit sie daneben arbeiten konnte. Dies bot ihr die Möglichkeit, gelernte Konzepte sofort in die Praxis umzusetzen. Heute arbeitet sie bei der Luxus-Schönheitsmarke Estée Lauder als CRM-Managerin.

«In der Schweiz gibt es verschiedene Sprachen und Regionen und diese Regionen zeigen sehr unterschiedliche Konsumverhaltensmuster, was gerade für mich im Bereich der Konsumgüter und -daten faszinierend ist.»

Diese vielfältige Konsumökonomie widerspeigelt sich auch im Klassenzimmer. Die Studierenden des MBA-Programms der Universität St. Gallen stammen aus vielfältigen Bereichen wie Gesundheit, Gastgewerbe, Immobilien und so weiter. Die Studierenden weisen zwischen vier und zehn Jahre Berufserfahrung auf und das St. Galler MBA-Netzwerk umfasst 84 Nationalitäten.

«Es ist ein falsches Klischee, dass MBA-Programme nur von Bankern und Beratern gemacht werden”, sagt Jevgenija.

Text erstmals auf Englisch publiziert unter: https://www.businessbecause.com

 

Über die Autorin / den Autor

o2AHBToffD

Executive School of Management, Technology and Law

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