Arbeit ist längst zum Selbst- und Lebenszweck geworden. Als menschliche Ressource degradiert, sind tieferer Sinn und Gemeinschaft abhandengekommen. Wir werden selbst zu fröhlichen Sklaven und mutieren zu Minikapitalisten, mit dem Ziel die bestmögliche Karriere für uns zu verfolgen. Müssen wir nun unsere eigene Weltauffassung hinterfragen oder wie können wir unsere Betriebe nachhaltig neu ausrichten, damit auch wirklich «gute» Arbeit geschaffen wird?

Unserer Meinung nach schaffen Unternehmen gute Arbeit auf drei Ebenen. (1) Indem Verantwortung für das Allgemeinwohl übernommen, (2) die sozialen Beziehungen in den Mittelpunkt gerückt und (3) das authentische Streben nach einem guten Leben ermöglicht werden. Dabei gilt es insbesondere den Unternehmenszweck neu auszurichten und das Leben aller, auch zukünftiger Generationen zu sichern.

Solidarität, Integrität und Fairness bilden indes die Grundlage, damit Einzelne ihre Bestimmung und Identität verwirklichen können. Um miteinander Wachsen und voneinander Lernen zu können, bedarf es Verständnis, Hilfsbereitschaft, Mitgefühl und Vertrauen. Es wird klar, dass eine Sicht auf das Unternehmen als profitsüchtige Maschine hier schnell versagt.

Die Menschlichkeit geht vor, dies bedeutet wiederum aus HR-Perspektive, dass krankmachende Einflüsse raus und Lebensstiftende rein ins Unternehmen gehören. Dies betrifft Recruiting, Talent Management, Performance oder Work Design, welche als kritische Einflüsse auf die Zukunft der Arbeit fungieren. Es liegt an uns, ob Unternehmen uns erniedrigen oder uns befähigen über uns hinauszuwachsen. Der Weg ist steinig und braucht Überzeugung, Durchhaltvermögen und ein gründliches

Überarbeiten bestehender Strategien, Strukturen und Prozesse. Dennoch ist die Zukunft der Arbeit bereits hier. Vergeuden wir unsere Chance nicht!

Über die Autorin / den Autor

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Prof. Dr. Antoinette Weibel Professorin für Personalmanagement

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