Was ist der Hintergrund eines Rankings wie jenem der Financial Times?

Grundsätzlich soll ein Ranking Auskunft darüber geben, welche Qualität einzelne Weiterbildungsangebote bzw. Programme einer Universität und/oder Weiterbildungsinstitution aufweisen.
Für die Universität St.Gallen und die Executive School im Speziellen ist die Teilnahme an unterschiedlichen Rankings wichtig, um nach Aussen die Programmvielfalt aufzuzeigen, die ausgezeichnete Qualität der Programme sowie die ausgewiesene Reputation als Weiterbildungsinstitution zu untermauern. Darüber hinaus lässt sich auch prüfen, auf welchem Level sich die eigene Wettbewerbsfähigkeit befindet. Letztlich erhalten wir mit der Veröffentlichung von Rankings die Möglichkeit, unsere physische und digitale Präsenz und Reichweite zu verstärken und das jeweilige Ergebnis auch für Zwecke der Akquise und für unser Marketing einzusetzen.

Wie wird ein Vergleich zwischen den Ländern und Universitäten ermöglicht bzw. nach welchen Kriterien wird beurteilt? Wie aussagekräftig ist die anschliessende Rangierung?

Beim Ranking der Financial Times, welches für uns sehr bedeutend ist, gibt es beispielsweise einen ganzen Anforderungskatalog an quantitativen und qualitativen Kriterien, die zur Beurteilung herangezogen werden. Uns wird allerdings bewusst verschwiegen, mit welcher Gewichtung die gewonnenen Informationen letztlich in das Ranking einfliessen. In diesem Zusammenhang ist es jedoch sicherlich wichtig für alle ausstehenden und an einer Weiterbildung interessierten Personen, dass wir als Hochschule mit unseren Daten gar keinen so grossen Einfluss auf das Ergebnis eines Rankings nehmen können. Massgeblich sind die Rückmeldungen der ehemaligen Teilnehmer*innen und Absolvent*innen, die ebenfalls befragt werden. Bei der Financial Times macht deren Feedback 80 Prozent in der Bewertung aus, während wir dann selbstredend gerade einmal mit 20 Prozent zum Ergebnis betragen. Dies unterstreicht letztlich auch die Qualität und die Aussagekraft solcher Rankings.

Inwiefern können die Universität und Executive School St.Gallen davon profitieren?

Sich einem Ranking zu stellen, ist in jedem Jahr wiederkehrend eine Frage der Abwägung und insbesondere in solch pandemiebehafteten Zeiten eine zusätzliche Herausforderung. Durch die getroffenen Massnahmen hat auch im Jahr 2021 die Qualität der Programme gelitten, denn letztlich leben viele Weiterbildungen vom Präsenzunterricht sowie dem direkten Austausch vor Ort. Die damit verbundene soziale Komponente geht den Teilnehmenden ein stückweit verloren bzw. kann auf digitalem Wege nur bedingt kompensiert werden. Für die Universität und die Executive School war es aus diesen Gründen eine besondere Herausforderung, sich auf diese oftmals ändernden Rahmenbedingungen entsprechend flexibel und dynamisch anzupassen, um die Programme weiterhin auf einem möglichst hohen Qualitätslevel anbieten zu können.
Diese Herausforderungen haben die Kollegen*innen im vergangenen Jahr hervorragend gemeistert, was sich auch in den guten Ergebnissen widerspiegelt. Davon profitiert der Ruf der Universität und der Executive School St.Gallen nachhaltig, denn gute Qualität trotz erschwerter Bedingungen spricht sich bei unseren potenziellen Weiterbildungsinteressierten herum.

Was hat zur Verbesserung in der Platzierung im Vergleich zum letzten Ranking 2020 geführt?

Diese Frage lässt sich nicht so leicht beantworten. Ehrlicherweise müssen wir uns eingestehen, dass sich die Nichtteilnahme einiger Wettbewerber am Ranking positiv auf unsere Platzierung ausgewirkt haben könnte. Diese Aussage muss ich aber klar im Konjunktiv formulieren, da sich dies von unserer Seite nicht belegen lässt.
Wir konnten aber feststellen, dass unsere Programmvielfalt dazu beigetragen hat, auch die Vielfalt unserer Teilnehmer*innen in mehrfacher Hinsicht zu erhöhen. Dieser Umstand wurde sicherlich bei der Bewertung positiv aufgenommen. Weiterhin war und ist unser Setup in der (Unterrichts)-methodik und -didaktik ein relevanter Aspekt, der zu einer positiven Wahrnehmung und Aufrechterhaltung der hohen Qualität unserer Weiterbildungen beigetragen hat. So oft es uns möglich war bzw. uns die Rahmenbedingungen der Schutzkonzepte die legitime Möglichkeit dazu gaben, wurde der Unterricht beispielsweise auf dem Weiterbildungscampus durchgeführt, was von unseren Teilnehmer*innen sehr begrüsst wurde.
Neben den Inhalten unserer Programme, die beständig nach den neuesten Erkenntnissen aus Forschung und auch Praxis überarbeitet werden, sind unsere Dozierenden und Kollegen*innen in hohem Mass dafür verantwortlich, eine positive Erfahrung bei unseren Absolvierenden zu generieren. Ich bin davon überzeugt, dass unser Engagement in diesem Bereich einen grossen Stellenwert in der positiven Wahrnehmung einnimmt.

Was ist das Ziel für das nächste Jahr resp. die Zukunft hinsichtlich der internationalen Positionierung der Universität und der Executive School St.Gallen?

Mittel- und langfristig wollen wir unsere aktuellen Positionen (Platz 10 bei Open Programmes und Platz 27 bei Custom Programmes) festigen und weiter ausbauen. Wir sehen noch viel Potential, wie wir unsere Programme und die damit verbundene Wahrnehmung optimieren können, auch vermehrt im internationalen Kontext. Ein wichtiger Aspekt wird dabei sein, unsere bereits gewonnene Diversität zu fördern und die Universität als Ganzes noch stärker als Institution, an der das Thema Weiterbildung immanent verankert ist, in den Fokus zu rücken.

Über die Autorin / den Autor

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Lara Borner Studentische Mitarbeiterin Kommunikation

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