Johannes Binswanger hat den Lehrstuhl für Business Economics and Public Policy inne – mit einem Schwerpunkt in der Executive-Weiterbildung. Der Lehrstuhl wird dankenswerterweise grosszügig von Dr. Josef Ackermann gefördert, dem ein grosses Anliegen ist, Teilnehmende in der Führungskräfte-Weiterbildung mit wichtigen Themen der Volkswirtschaftslehre vertraut zu machen. Sie sollen lernen, in grossen Zusammenhängen zu denken und ein tiefgehendes intuitives Verständnis für volkswirtschaftliche Prozesse und die darin involvierten Institutionen (wie z.B. Zentralbanken) zu entwickeln. Dies unterstützt die Führungskräfte, in der Praxis bessere Entscheidungen zu treffen.

Angesichts der zunehmenden Digitalisierung und “Datengetriebenheit” der modernen Welt ist unser Lehrstuhl überzeugt, dass diesem Thema ebenfalls mehr Raum in der Lehre gegeben werden sollte. Dafür entwickeln wir neue akademische Formate, welche die Studierenden zu verantwortungsvollen Mitgestaltern der Zukunft machen – nur schon deshalb, weil sie z.B. verstehen lernen, zu was ihre Big-Data-Analysten fähig sind (und zu was nicht). Eine wichtige Initiative in diesem Bereich ist die Entwicklung eines neuen übergreifenden Zertifikatsprogrammes auf Bachelorstufe.

Johannes Binswanger studierte und promovierte am Volkswirtschaftsdepartement der Universität Zürich. Nach der Promotion war er zunächst ein Jahr als Post-Doc an der Universität von Toulouse tätig. Im Anschluss daran nahm er eine Tenure-Track-Assistenzprofessur an der Universität von Tilburg an. Seit 2014 war er Associate Professor an der Universität Tilburg und dort auch seit 2013 als Direktor für das Bachelorprogramm in «Economics and Business Economics» verantwortlich. Im Herbst 2015 wechselte er an die HSG.

In der Grundlagenforschung beschäftigt sich Johannes Binswanger u.a. mit polit-ökonomischen Aspekten von Reformen. „Big Data“ führt zu einer enormen Erweiterung der Möglichkeiten, ökonomische Variablen und damit den (angeblichen oder effektiven) Erfolg von Politikinitiativen zu messen. Das Ziel ist u.a. zu verstehen, wie dies die Anreize von Politikern verändert, wirtschaftspolitische Reformen durchzuführen.