1. Teams sind seit langem auf dem Vormarsch – lange bevor sich Covid-19 manifestiert hat. Unternehmen in der Informationstechnologie und anderen Branchen, die sich durch schnelle Innovationen auszeichnen, experimentieren seit Anfang des letzten Jahrzehnts erfolgreich mit teambasierten Strukturen. Teams gehen über traditionelle Hierarchien hinaus. Teammitglieder bringen ihre fachliche Kompetenz ein, die sie für die jeweilige Aufgabe benötigen. Obwohl wir zunehmend verstehen, wie man Teams effektiv managen kann, haben sich Führungskräfte bei der Einführung von physischen Teams oft zurückgehalten.
  2. Virtuelle Teams versuchen, wie andere Teams auch, eine Aufgabe bestmöglich zu erfüllen. Dabei sind sie jedoch mit einer doppelten Hürde konfrontiert: räumliche Entfernung (die zu einem Verlust an Herzlichkeit und sozialer Verbundenheit führen kann) und Kommunikationsbarrieren (wie dem Risiko der Fehlkommunikation, des Verpassens von nonverbalen Hinweisen und des Gefühls der Abgeschiedenheit). Ein erfolgreiches virtuelles Team zu leiten ist daher eine noch grössere Herausforderung als ein erfolgreiches physisches Team zu leiten. Auf der anderen Seite sind wir besser darauf vorbereitet physische Teams zu leiten, wenn wir wissen, wie man ein virtuelles Team gut führt!
  3. Aufgrund von Covid-19 hatten Unternehmen keine andere Wahl, als auf virtuelle Teams zu setzen. Die ersten Erkenntnisse über die Effektivität virtueller Teams sind gemischt. Untersuchungen, die unser Institut nach dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie im Frühjahr und Sommer 2020 durchgeführt hat, legen nahe, dass sowohl die Führungskräfte als auch die Mitglieder virtueller Teams der Meinung sind, dass sie bei der Führung ihres Unternehmens relativ effektiv waren. Im Durchschnitt glauben etwa vier von fünf virtuellen Teamleitern und virtuellen Teammitgliedern, dass ihre Teams erfolgreich waren und ihre Ziele erreichen konnten.
  4. Allerdings gibt es nicht nur gute Nachrichten. Aufgrund der doppelten Hürde der physischen Entfernung und der Kommunikationsbarrieren ist es für virtuelle Teams schwieriger, die Teamziele zu verstehen (insbesondere bei neuen Aufgaben) oder mit Teamkonflikten umzugehen. Unsere Untersuchungen legen nahe, dass sich Menschen in einem virtuellen Team auch eher isoliert fühlen. Dies gilt sowohl für virtuelle Teamleiter als auch für virtuelle Teammitglieder, obwohl virtuelle Teamleiter tendenziell optimistischer sind als ihre Teammitglieder.
  5. Daher ist Führung in virtuellen Teams noch wichtiger als in physischen Teams. Virtuelle Teams werden uns über einen langen Zeitraum begleiten und vielleicht nie wieder verschwinden. Führungskräfte virtueller Teams sollten sich mit den neuesten Tools vertraut machen, insbesondere auf dem Gebiet der Teampsychologie, der gemeinsamen Führung und der Teamrollen und -ziele. Solche Tools sind verfügbar und werden den Führungskräften virtueller Teams helfen, die Effektivität ihres Teams und das Wohlbefinden der Mitglieder zu verbessern.

Eine Gruppe prominenter und renommierter Kollegen an der Universität St.Gallen hat den neuen Kurs “Leading High Performance Teams in the Digital Age” mitgestaltet. Dieser praxisnahe Kurs hilft Teamleitern, kritische Teameigenschaften zu erkennen und ihr virtuelles Teampotenzial voll auszuschöpfen. Wir geben den Teilnehmern effektive Werkzeuge an die Hand, um die Teamleistung zu messen und zu verbessern. In sieben Modulen lernen die Teilnehmer ein spezifisches Tool zur Messung kritischer virtueller Teamaspekte wie Zielsetzung, Umgang mit Konflikten, Teamdiversität und Teamführung kennen. Die Teilnehmer werden diese Tools sofort auf ihren eigenen Teamkontext anwenden und damit eine unmittelbare Wirkung erzielen können.

Wenn Sie Ihre Erfahrungen mit virtuellen Teams teilen möchten, nehmen Sie bitte an dieser 5-minütigen Umfrage teil:
https://app.fim-unisg.ch/surveys/public/dGqlVeAAVEZ5

Lassen Sie uns gemeinsam virtuelle Teams erfolgreicher machen!

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