Christina Vetsch interviewte Patricia Widmer, Direktorin des Formats NEXT, zu dem Lifelong Learning Forum und ihren persönlichen Erfahrungen zu Lebens- und Karriereübergängen.

Worum geht es bei NEXT und für wen ist dieses Forum konzipiert?

«What is my purpose in the future?» Um diese zentrale Frage geht es bei NEXT. Erfahrene Persönlichkeiten werden in ihrer fortgeschrittenen Laufbahn unterstützt, ihre neue Berufung zu finden und diese gezielt voranzutreiben. Die Abkürzung NEXT setzt sich aus den jeweiligen Anfangsbuchstaben der integralen Programmelemente von Networking, Education, EXploration & Transition zusammen. Das Forum ermutigt zu lebenslangem Lernen, zu sozialer Wirkung, Wachstum und Erneuerung. NEXT ist europaweit ein einzigartiges Format für Vernetzung, Bildung und Erkundung in Übergangsphasen. Denn in unserer heutigen schnelllebigen, von hohem Druck geprägten Arbeits- und Lebenswelt geht es darum, dass erfahrene Persönlichkeiten ihre Berufung und die damit verbundenen Aktivitäten neu definieren, neue Gemeinschaften aufbauen und ihre Einstellungen zu Gesundheit, Wohlbefinden und Wohlstand neu bewerten. NEXT richtet sich an erfahrene Fachkräfte mit mehr als 25 Jahren Erfahrung: Führungskräfte aus globalen Unternehmen und KMUs, Fachleute wie Ärzte oder Anwälte sowie Fachkräfte aus dem akademischen Bereich, aus Regierungen und aus NGOs.

Warum ist NEXT Ihrer Meinung nach am Puls der Zeit?

Nun, bisher umfasst die Bildungs- und Entwicklungslandschaft die Grundausbildung, die Graduiertenausbildung, die Ausbildung von Führungskräften, die Fort-/Weiterbildung und die Outplacement-Unterstützung. Es gibt jedoch bestimmte Bedürfnisse, die nicht erfüllt sind. Die gestiegene Lebenserwartung und die zunehmende Bedeutung des lebenslangen Lernens werden noch nicht in vollem Umfang berücksichtigt. Erfahrene Fachkräfte brauchen mehr als die traditionellen Programme für Führungskräfte, um ihre geschäftlichen Fähigkeiten zu verbessern. Sie brauchen meiner Meinung nach:

•            intensive, lebenslange Hochschulerfahrung,

•            praktische Anleitungen zur Bewältigung wichtiger Lebens- und Karriereübergänge und

•            Unterstützung in der Beurteilung ihrer eigenen Situation, in der Interaktion mit neuen Gemeinschaften und in der Festlegung eines sinnvollen Weges für die Zukunft.

Genau hier kommt NEXT ins Spiel, um die oben genannten Personen auf ihrem Weg zu unterstützen.

Warum beschäftigen sich Universitäten mit diesen Zielgruppen?

Es gibt verschiedene Gründe, warum sich verschiedene Universitäten, insbesondere in den USA, diesen Zielgruppen annehmen. Wir an der Universität St.Gallen sind die Ersten in Europa mit diesem Forum und wollen unsere Pionierrolle mit einem einzigartigen und innovativen Portfolio für Lebens- und Karriereübergänge erneut zeigen. NEXT baut auf unserer 15-jährigen Erfahrung des sehr erfolgreichen Programms “Women Back to Business” auf. Darüber hinaus wollen wir durch die Ausweitung des Angebots für diese wichtigen Zielgruppen von Berufstätigen einen bedeutenden gesellschaftlichen Beitrag leisten. Die Forschung zeigt, dass eine Perspektive und ein Sinn im Leben sowie die Zugehörigkeit zu einer lebendigen Gemeinschaft unsere Gesundheit fördern und einen nachhaltigen Einfluss auf die Gesellschaft haben. Wir werden nicht nur älter und bleiben länger fit dabei, sondern können auch etwas zurückgeben, indem wir unsere Erfahrungen und persönlichen Erkenntnisse mit jüngeren Generationen teilen.

Welche Bedeutung hat lebenslanges Lernen für Sie persönlich und welche Weiterbildung kommt für Sie als nächstes in Frage?

Lebenslanges Lernen ist für mich eine Selbstverständlichkeit, denn Stillstand bedeutet Rückschritt. Ich will mich immer aus meiner Komfortzone herausbewegen, um mich zu entwickeln. Gerade in der sogenannten VUCA-Welt (Volatilität, Unsicherheit, Komplexität, Ambiguität) müssen wir ständig neue Fähigkeiten und Kompetenzen entwickeln. Ich würde gerne mehr über Psychologie und insbesondere über positive Psychologie lernen. Allerdings weiss ich noch nicht genau, welche Weiterbildung ich als nächstes machen werde. In der Zwischenzeit sammle ich Wissen, indem ich mir Podcasts anhöre, Webinare anschaue und mich mit inspirierenden und sachkundigen Menschen austausche.

Als Abschlussfrage: Wer oder was verschafft Ihnen den besten Rückenwind in Übergangsphasen?

In erster Linie ist es meine Familie, die mir die Kraft und Energie gibt, in Übergangsphasen durchzuhalten. Zweitens ist es meine Selbstwirksamkeit, weil ich immer daran glaube, dass es schlussendlich gut gehen wird. Und nicht zuletzt ist es die ganze Welt des Sports. Sei es, dass ich Sportwettkämpfe schaue, besuche oder selbst aktiv Sport treibe – das hilft mir, mich neu zu kalibrieren, mich neu zu fokussieren und das Ziel wieder klarer zu sehen.

Hier finden sie weitere Informationen zu NEXT.

Hier geht es zum Video.

Über die Autorin / den Autor

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Dr. Christina Vetsch Corporate Communications Manager

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